Müdigkeit im Alter

Müde Oma

Viele Menschen im höheren Alter empfinden tagsüber Müdigkeit. Dies kann am natürlichen Alterungsprozess liegen und somit bis zu einem gewissen Grad völlig normal sein, aber auch auf eine Erkrankung oder Probleme mit der Medikation hinweisen. Für Dich als Pflegekraft ist es wichtig, dass Du das Schlafbedürfnis Deiner zu versorgenden Person richtig verstehst und gegebenenfalls sinnvoll unterstützen kannst.

In diesem Artikel erhältst Du alle Informationen zur übermäßigen Müdigkeit im Alter – wie sich die Erschöpfung bemerkbar macht, warum sie entsteht und wie Du einer pflegebedürftigen Person im Pflegealltag am besten hilfst.

Das Wichtigste in Kürze

  • Müdigkeit im Alter ist bis zu einem gewissen Grad normal und gehört zu den typischen Alterserscheinungen.
  • Eine übermäßige Müdigkeit kann Folge einer Erkrankung oder einer unpassenden Medikation sein. 
  • Regelmäßige Bewegung, eine nährstoffreiche Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsaufnahme können Tagesmüdigkeit entgegenwirken.
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Inhaltsverzeichnis

Wie äußert sich eine übermäßige Müdigkeit im Alltag von Senioren?

Wird über Müdigkeit im Alter gesprochen, dann wird meist eine übermäßige Tagesmüdigkeit gemeint. Betroffene schlafen immer wieder tagsüber ein, da die Erschöpfung sehr stark spürbar ist. Zu der ausgeprägten Erschöpfung können weitere Symptome hinzukommen, wie beispielsweise:

  • Konzentrationsprobleme
  • Nervosität und innerliche Unruhe
  • Gereiztheit
  • Durchschlafprobleme
  • Motivationslosigkeit

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Ältere Frau zeigt eine Faust entschlossen nach vorne

Wie viel sollten ältere Menschen schlafen?

Das Schlafbedürfnis eines Menschen ist individuell und von verschiedenen Faktoren abhängig. Grundsätzlich werden Senioren ab dem 65. Lebensjahr etwa 7-8 Stunden Schlaf pro Nacht empfohlen. Das höhere Alter kann sich auf den Rhythmus, die Qualität sowie auf das Müdigkeitsempfinden auswirken. Der Schlafrhythmus verschiebt sich im Alter zeitlich nach vorne, was zur Konsequenz hat, dass viele Senioren am Nachmittag bereits müde sind und morgens früher aufwachen. Zudem kann es im zunehmenden Alter vermehrt zu einer Verschlechterung der Schlafqualität kommen, daher wachen Senioren nachts häufiger auf und haben nicht selten einen weniger erholsamen Schlaf. 

Viele ältere Personen machen zudem eine Schlafpause während des Tages, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass diese nicht länger als 30 Minuten geht, sodass die Tiefschlafphase nicht erreicht wird. 

Gerade ältere Menschen sind oftmals der Meinung, dass ein erhöhtes Schlafbedürfnis normal ist – eine Einschätzung aus der Ferne ist meist schwer. Wenn Du als Pflegekraft das Gefühl hast, dass Deine zu versorgende Person übermäßig viel müde ist, kann es helfen, ein Schlaftagebuch zu führen. In diesem werden Schlaflänge, Schlafqualität, Probleme beim Einschlafen und weitere Beschwerden, wie eine Motivationslosigkeit oder eine innere Unruhe dokumentiert. Ein über längere Zeit geführtes Schlaftagebuch kann Aufschluss über die Ursache geben und wichtige Erkenntnisse liefern.

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Gründe für eine übermäßige Müdigkeit im Alter

Die Gründe für eine Veränderung des Schlafes und eine erhöhte Müdigkeit im Alter können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Mögliche Gründe für eine übermäßige Müdigkeit sind beispielsweise:

  • Zu wenig Bewegung im Alltag
  • Ein veränderter Hormonhaushalt
  • Alterstypische Krankheiten oder Einschränkungen
  • Einnahme von Medikamenten

Senioren sind oftmals weniger körperlich aktiv, durch diesen Bewegungsmangel werden die Muskeln schwächer und die Durchblutung des Körpers verschlechtert sich. Die Folge ist, dass Betroffene sich immer häufiger tagsüber müde und ausgelaugt fühlen. 

Alterstypische Erkrankungen, welche das Herz-Kreislaufsystem, den Stoffwechsel, das neurologische System oder die Gelenke betreffen, erschöpfen den Körper und führen nicht selten zu einer erhöhten Müdigkeit. Auch Schmerzen, die mit diesen Erkrankungen einhergehen können, können den Schlaf zusätzlich stören. Zu den Krankheiten im Alter, die eine erhöhte Müdigkeit verursachen, zählen beispielsweise:

  • Schlafapnoe
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Diabetes mellitus
  • Herzkrankheiten
  • Depressionen
  • Anämie

Im erhöhten Alter nimmt zudem oftmals die Anzahl der Medikamente, die eingenommen werden müssen, zu. Diese Medikamente wirken wie gewünscht auf die Erkrankungen, haben aber immer auch eine grundsätzliche Wirkung auf den Körper. Manche Medikamente können eine unangenehme Müdigkeit bei Betroffenen auslösen – in diesen Fällen sollte über eine Anpassung der Dosis mit dem zuständigen Arzt gesprochen werden.

Oma schaut aus dem Fenster

Wie kannst Du Pflegebedürftigen bei ständiger Müdigkeit unterstützen?

  1. Als Pflegekraft kannst Du auf einen gesunden Schlafrhythmus achten, dadurch gewöhnt sich der Körper des Pflegebedürftigen an eine feste Routine, was zur Folge hat, dass Leichtschlafphasen deutlich seltener vorkommen und viele Betroffene sich erholter fühlen.
  2. Grundsätzlich solltest Du als Pflegekraft darauf achten, dass Deine zu versorgende Person sich ausgewogen ernährt und ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Ein Nährstoffmangel macht sich nicht selten durch starke Müdigkeit im Alltag bemerkbar.
  3. Zudem solltest Du darauf achten, dass die pflegebedürftige Person auf Koffein weitestgehend verzichtet, mindestens jedoch 6 Stunden vor dem Schlafengehen. Auch der Zuckerkonsum sollte bei einer auftretenden Müdigkeit kontrolliert werden, da dieser ebenfalls ein Auslöser für plötzlich auftretende Müdigkeit im Alter sein kann.
  4. Außerdem kannst Du darauf achten, dass Du ausreichend Bewegung in den Alltag der pflegebedürftigen Person integrierst, so wird der Kreislauf und Stoffwechsel angeregt, was für mehr Energie sorgt. Bereits regelmäßige kurze Spaziergänge können hier einen großen Unterschied machen. 
  5. Starker Stress oder eine anhaltende Anspannung können bei Senioren zu übermäßiger Müdigkeit führen. Hast Du den Verdacht, dass Deine zu versorgende Person unter Stress oder Anspannung steht, könntest Du darüber nachdenken, Meditationen oder autogenes Training in den Pflegealltag zu integrieren.
  6. Beobachtest Du bei Deiner zu versorgenden Person dauerhaft eine übermäßige Müdigkeit, solltest Du im Zweifel einen Termin beim Hausarzt vereinbaren. Möglicherweise weist die starke Müdigkeit auf eine Erkrankung hin oder die Medikation ist nicht passend dosiert.
6 Tipps gegen ständige Müdigkeit bei älteren Menschen

Fazit: Müdigkeit im Alter kann die Lebensqualität einschränken

Eine erhöhte Müdigkeit im Alter ist bis zu einem bestimmten Grad normal und gehört schlichtweg zu den typischen Alterserscheinungen. Sollte Dir jedoch eine übermäßige Erschöpfung bei Deiner zu versorgenden Person auffallen, sollte dies ärztlich abgeklärt werden, da eine mögliche Erkrankung oder eine unpassende Medikation ausgeschlossen werden müssen.

Abgesehen davon, kannst Du als Pflegekraft darauf achten, dass die pflegebedürftige Person regelmäßige Schlafroutinen einhält, sich ausreichend bewegt und sich nährstoffreich ernährt. Bereits durch kleine Anpassungen im Pflegealltag können starke Müdigkeitsphasen in den Griff bekommen und somit die Lebensqualität Deiner zu versorgenden Person deutlich erhöht werden.

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Häufige Fragen zum Thema Schwindel im Alter

Ist Tagesmüdigkeit im Alter normal?

Eine leichte Müdigkeit im Alter ist normal und gehört zu den typischen Alterserscheinungen. Beobachtest Du bei Deiner zu versorgenden Person eine übermäßige Müdigkeit begleitet von weiteren Symptomen, wie beispielsweise eine innere Unruhe oder Gereiztheit, sollte die Ursache ärztlich abgeklärt werden.

Welche Gründe kann eine übermäßige Müdigkeit im Alter haben?

Gründe für eine übermäßige Müdigkeit im Alter können Erkrankungen, Medikamente, Bewegungsmangel, Stress oder Nährstoffmangel sein.

Was kann man gegen Müdigkeit im Alter tun?

Als Pflegekraft kannst Du darauf achten, dass Deine zu versorgende Person eine Schlafroutine hat, sich nährstoffreich ernährt, genügend Flüssigkeit aufnimmt und sich ausreichend bewegt.

Quellen & weitere Informationen: